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Shikoku ist durchzogen von einem traditionsreichen Netz aus Pilgerwegen. Erlebe üppige Natur und Achtsamkeit beim Wandern und freundliche Einheimische, die Pilger und Touristen herzlich empfangen.

Shikoku – Traditionsreiche Pilgerwege & üppige Natur

Shikoku ist Japans kleinste Hauptinsel und liegt zwischen der Hauptinsel Honshū und der südlichsten Region Kyūshū. Im Norden grenzt Shikoku an die Seto-Inlandsee, während der Süden am Pazifischen Ozean liegt.

Der Name Shikoku (四国) bedeutet „vier Länder“ und kommt daher, dass die Insel früher in vier Provinzen eingeteilt war. Die Grenzen der ehemaligen Provinzen Awa, Tosa, Iyo und Sanuki entsprechen den heutigen Präfekturen Tokushima, Kōchi, Ehime und Kagawa. Die Namen der ehemaligen Provinzen werden auch heute noch oft benutzt. Sie tauchen insbesondere bei Ortsnamen auf und sind daher gut zu wissen.

Die vier Präfekturen von Shikoku
Die vier Präfekturen von Shikoku

Shikoku hat nur etwa 4 Millionen Einwohner, von denen der Großteil im Norden der Insel lebt. Bis auf die Stadt Kōchi ist der südliche Teil von Shikoku sowie der bergige mittlere Teil nur dünn besiedelt und bietet jede Menge Natur und Raum für Alleinsein.

Berge in Shikoku Japan
Bergwelt von Shikoku: Ein Geheimtipp für innere Einkehr und Abenteuer in unberührter Natur

Shikoku ist bisher unter Touristen noch ein kleiner Geheimtipp. In den letzten Jahren ist Shikoku jedoch zu einem beliebten Ziel für Pilger und Wanderer aus aller Welt geworden, welche die beeindruckende Natur und herzliche Gastfreundschaft der Einheimischen bei einer spirituellen Reise auf dem Shikoku Pilgerweg erleben möchten.

Landschaft und Natur in Shikoku

Ein großer Teil von Shikoku ist mit Bergen bedeckt, welche sich von Ost nach West erstrecken und die Insel geografisch in eine nördliche und eine südliche Region aufteilen. Die nördliche Region umfasst die Präfektur Kagawa, den Norden der Präfektur Ehime und Teile von Tokushima nördlich des Yoshino Flusses. Teile von Tokushima südlich des Yoshino Flusses, der Süden von Ehime und die Präfektur Kōchi gehören zur südlichen Region von Shikoku.

Wilde Vegetation und raue Pazifikküste am Kapp Ashizuri
Wilde Vegetation und raue Pazifikküste am Kapp Ashizuri

Shikoku ist eine Insel der Kontraste. Während der Norden von urbanen Zentren mit Aussicht auf viele kleine Inseln in der friedlichen Seto-Inlandsee geprägt ist, liegt der Süden am wilden Pazifischen Ozean. Palmen, subtropische Vegetation und einzigartige Geologie entstanden durch Plattenbewegungen erwarten dich hier. Im Sommer kannst du im Süden von Shikoku sogar in Japan Wale beobachten!

Über 600 überwiegend kleine bis mittelgroße Inseln gehören ebenfalls zur Region Shikoku, unter anderem die beliebte Kunstinsel Naoshima und die Insel Shōdoshima, die für Oliven und eine Miniaturversion des Shikoku Pilgerwegs bekannt ist.

Auf historischen Wegen des Shikoku Pilgerwegs

Ein besonderes Erlebnis in Shikoku ist der Shikoku Pilgerweg, welcher 88 buddhistische Tempel umfasst und auf etwa 1.200 Kilometern im Kreis um die komplette Insel herumführt. Jeder Tempel des Pilgerwegs ist einzigartig und hat eine lange Geschichte und wichtige historische Bedeutung.

Yakuzaka Treppe im Yakuō-ji Tempel: Pilger legen hier Münzen auf die Stufen für Schutz
Yakuzaka Treppe im Yakuō-ji Tempel: Pilger legen hier Münzen auf die Stufen für Schutz

Auch wenn du nicht buddhistisch bist, lohnt sich ein Besuch bei den Tempeln des Shikoku Pilgerwegs auf jeden Fall. Mache auf deinem Trip nach Shikoku einen Abstecher zum ersten Tempel Ryōzen-ji, der für viele Pilger der Startpunkt ihrer Reise ist oder besuche den Tempel Yakuō-ji, an dem man zu bestimmten Jahreszahlen Münzen auf die Steintreppen legt, um Unheil von sich abzuwenden.

Burgen, historische Städte und „Little Kyōto“ in Shikoku

Neben beeindruckender Natur und einzigartigen Tempeln hat Shikoku auch historisch viel zu bieten. Shikoku beherbergt viele Burgen, wovon vier sogar zu den wenigen original erhaltenen Burgen Japans zählen! Die Burg Matsuyama und die Burg Kōchi sind sehr beliebte Spots für die Kirschblüte. Auch findest du auf Shikoko direkt zwei von nur drei Burgen Japans mit einem Salzwasserburggraben: die Burg Takamatsu und die Burg Imabari.  

Kirschblüte an der Burg Matsuyama
Die Burg Matsuyama verwandelt sich im Frühling in ein Meer aus Kirschblüten

Etwas ländlicher gelegen erwartet dich die Stadt Ōzu, die auch als kleines Kyōto der Präfektur Ehime bekannt ist. Bei deinem Besuch kannst du in der Burg Ōzu in die Feudalzeit Japans eintauchen, durch den Garten der eleganten Garyū Sansō Residenz schlendern und dich durch viele niedliche Cafés und lokale Restaurants schlemmen.  Ein weiteres Highlight sind die bunten Kois, die durch die Wassergräben des historischen Viertels schwimmen.

Die historische Altstadt von Uchiko
Die historische Altstadt von Uchiko: Spaziere durch das Japan des 19. Jahrhunderts

Oder erlebe bei einem Spaziergang durch die Altstadt von Uchiko das Japan des 19. Jahrhunderts, besuche prachtvolle Residenzen von Händlerfamilien und lerne die Welt des Kabukis bei deinem Besuch im Uchiko-za kennen, einem bis heute voll funktionstüchtigen historischen Kabuki-Theaters.

Präfekturen von XX

KōchiKagawaTokushimaEhime

Ehime

Die Präfektur Ehime ist bekannt für die historischen heißen Quellen in Dōgo Onsen, Shikokus höchste Berge und originale japanische Burgen. Entdecke traditionsreiche Handelsresidenzen in Uchiko und Ōzu oder schlemme köstliche Zitrusfrüchte und Fischspezialitäten.

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Ehime

Kagawa

Die Präfektur Kagawa ist bekannt für köstliche Sanuki Udon Nudeln, wunderschöne Gartenlandschaften und besondere japanische Burgen. Kagawa ist der perfekte Startpunkt für deine Reise nach Shikoku.

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Kagawa

Kōchi

Die Präfektur Kōchi ist bekannt für atemberaubende Küstenlandschaften, einzigartige Geologie und köstlichen gegrillten Bonito. Erkunde verzauberte Höhlen und besuche den Pop-Art-Tempel. Im Sommer kannst du sogar Wale beobachten.

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Tokushima

Die Präfektur Tokushima ist bekannt für die riesigen Gezeitenstrudel von Naruto, wilde Feste und bedeutsame Tempel. Erlebe die reiche Kultur Tokushimas oder genieße Abgeschiedenheit und unberührte Natur im Iya Tal.

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Oboke Schlucht im Iya Tal, umgeben von bewaldeten Bergen in Tokushima

Klima und beste Reisezeit für Shikoku

Das Wetter in Shikoku unterscheidet sich jeweils für die nördliche und südliche Region durch die unterschiedlichen geografischen Lagen der beiden Gebiete. Das pazifische Klima im Süden sorgt für einen frühen Frühling und milde Winter. Dafür ist der Norden von Shikoku eher trocken, während dich in den südlichen Teilen von Shikoku im Frühling und Sommer mehr Regen erwartet. Zudem ist der Süden durch die exponierte Lage am Pazifischen Ozean anfälliger für Taifune.

Planst du in Shikoku zu Wandern oder möchtest dich auf den Shikoku Pilgerweg begeben? Meine Empfehlungen für die beste Reisezeit zum Pilgern in Shikoku habe ich im Detail für dich in einem extra Beitrag zusammengefasst.

Wetter in den bergigen Regionen

Beachte bei deiner Reiseplanung, dass ein Großteil von Shikoku sehr bergig ist und sich das Wetter und die Temperaturen in den Bergen deutlich von den tieferen Lagen unterscheiden können. Temperaturabweichungen von mehreren Graden sind nicht ungewöhnlich. Schneefall ist in den Bergen bis ins Frühjahr möglich, beträgt aber meist nur wenige Zentimeter.

Blühende Kirschbäume vor vernebeltem Berg
Kirschblüten bei der Besteigung des Unpen-ji Tempel

Kirschblüte & Beginn der Pilgersaison

Der Frühling ist die beliebteste Reisezeit für Shikoku. Die frühe Kirschblüte und milde Temperaturen locken Touristen und Pilger gleichermaßen nach Shikoku. Der Frühling in Shikoku fängt im März an und dauert bis einschließlich Mai. Mitte März kannst du tagsüber mit angenehmen Temperaturen um die 15 Grad rechnen. In der Regel beginnt die Kirschblüte in Shikoku bereits Mitte bis Ende März und erreicht Anfang April ihren Höhepunkt. Die Stadt Kōchi läutet dabei häufig sogar als erste Stadt Japans die Kirschblütensaison ein!

Regenzeit & schwüle Sommer

Erste Vorboten des Sommers zeigen sich bereits im Mai. Bis Ende Mai steigen die Temperaturen auf durchschnittlich 20 Grad an. Auch die Luftfeuchte steigt deutlich an und besonders gegen Ende Mai wird es schwül und stickig, da die Regenzeit in Japan bevorsteht. Diese hält von Anfang Juni bis Mitte Juli an und wird dann von der drückenden Hitze des japanischen Sommers abgelöst.

Ema Holztafeln mit Hortensienmotiv
Blühende Hortensien symbolisieren die Regenzeit in Japan

Der Sommer ist typischerweise auch die Zeit, in der die meisten Taifune auf Japan treffen. Neben Okinawa und Kyūshū ist Shikoku die Region, die am stärksten betroffen ist. Planst du eine Reise während der Sommermonate, solltest du auf spontane Planänderungen vorbereitet sein. Steht ein starker Taifun an, bleiben aus Sicherheitsgründen viele Sehenswürdigkeiten geschlossen und öffentliche Verkehrsmittel werden lahmgelegt.

Wunderschönes Herbstlaub

Der Oktober läutet den Herbst auf Shikoku ein. Während die Temperaturen tagsüber mit durchschnittlich 22 Grad noch angenehm sind, wird es nachts frisch bei knapp über 10 Grad. Mit Ende der Taifunsaison sinkt zudem die Wahrscheinlichkeit auf Regen deutlich. Durch die heranziehende Kälte fangen auch die Bäume an, ihre Blätter zu verfärben. Die Herbstlaubsaison in Shikoku beginnt an den meisten Orten Mitte bis Ende November und hält teilweise bis in den Dezember an.

Rote und orangene Ahornblätter
Buntes Herbstlaub taucht die ganze Insel in warme Töne

Viele Tempel des Shikoku Pilgerwegs haben wunderschöne Gärten mit Ahornbäumen, welche im Herbst durch die gelben, orangen und tiefroten Blätter so richtig zur Geltung kommen. Sie sind daher beliebte Spots, um das Herbstlaub zu genießen.

Der Winter in Shikoku ist relativ mild. Die Temperaturen fallen in der Regel nicht unter null Grad, Schnee gibt es nur vereinzelt und vorwiegend in den Bergen.

Empfohlene Reisezeit für Shikoku

Shikoku ist ein Reiseziel für das ganze Jahr. Meine persönliche Empfehlung ist, deine Reise nach Shikoku für das Frühjahr oder den Herbst zu planen. Zu dieser Zeit kannst du am besten die unberührte Natur von Shikoku beim Wandern oder Pilgern genießen.

Im Sommer solltest du dich auf schwüle Hitze einstellen, die du am besten an den wunderschönen Stränden der Präfektur Kōchi mit gegrilltem Bonito, einem Bad im Meer und beim Wale beobachten verbringst.

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Über mich

Ich bin Alex – Japanologe & Linguist – und Japan ist meine Leidenschaft ♡ Auf Inaka Japan nehme ich dich mit auf eine Reise zu meinen Lieblingsorten

Erstellt:

24/6/23

Aktualisiert:

17/7/24

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