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Wer war Kūkai/Kōbō Daishi?
Kūkai (空海; 774–835) war ein buddhistischer Mönch, Künstler und Gelehrter, der den Shingon-Buddhismus in Japan etabliert hat. Posthum ist er unter dem Ehrentitel Kōbō Daishi (弘法大) bekannt, was so viel wie „Großer Meister, der buddhistische Lehren verbreitet“ bedeutet.
Um Kūkais Leben und seine Taten ranken sich einige Legenden. Es ist teilweise nicht klar, was er tatsächlich zu seinen Lebzeiten vollbracht hat und was ihm nachträglich zugeschrieben wurde. Es ist jedoch unbestreitbar, dass Kūkai einen großen religiösen sowie kulturellen Einfluss hat(te) und noch heute als bedeutsame Persönlichkeit verehrt wird.
![Statue vom Mönch Kukai](https://cdn.prod.website-files.com/646ddc217bf192cebdf1a8c9/66675055dd69d433fbd0d73e_inaka-japan-kukai-statue-onzanji-tempel-1.webp)
Kūkai ist eng mit dem Shikoku Pilgerweg verbunden und wird von Pilgern als spiritueller Begleiter ihrer Pilgerreise gesehen. Für viele ist er eine Figur der Erlösung, zu der man beten kann. Alle Tempel des Pilgerwegs haben daher auch eine Daishi-Halle.
Die folgende kurze Biografie beinhaltet nur ausgewählte Ereignisse seines Lebens und soll zumindest ein grobes Bild darüber vermitteln, wer Kūkai zu seiner Lebzeit war und was ihn ausgemacht hat.
Kūkais Biografie
Kūkai wurde 774 in der heutigen Stadt Zentsūji geboren, wo sich auch der gleichnamige Tempel befindet. Als Teil einer aristokratischen Familie erhielt er eine umfassende Ausbildung in klassischer chinesischer Literatur, Konfuzianismus und Geschichte.
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Im Alter von 18 Jahren begann er an der Universität des Hofes in der damaligen Hauptstadt Nara zu studieren. Anstatt der Bürokratenlaufbahn zu folgen, gab er mit 20 seine Studien jedoch auf und begann sich stattdessen intensiv mit dem Buddhismus zu beschäftigen.
Buddhistische Studien & asketisches Training
Nur vier Jahre darauf vollendete er sein erstes Werk, das Sangōshiki (三教指帰), eine dialektische Allegorie, in der er den Konfuzianismus, den Taoismus und den Buddhismus miteinander vergleicht und kritisch betrachtet.
Über seine Zeit bis zum 30. Lebensjahr gibt es wenig gesicherte Erkenntnisse. Es wird jedoch angenommen, dass er in Shikoku als wandernder Mönch unterwegs war und intensivem asketischen Training nachging.
Ausbildung in China
Im Alter von 31 Jahren reiste Kūkai im Rahmen einer stattlichen Expedition nach China, um das Mahāvairocana Tantra, einen wichtigen Text des esoterischen Buddhismus, zu studieren.
![Siddham-Schriftzeichen für Kukai in Asche](https://cdn.prod.website-files.com/646ddc217bf192cebdf1a8c9/6667369549f794f955d3d93d_inaka-japan-kukai-bonji-schriftzeichen-1.webp)
Dort lernte er unter anderem Sanskrit und die Siddham-Schrift, um sich mit den Originaltexten tiefer befassen zu können und wurde in chinesischer Kalligrafie und Dichtung ausgebildet.
Rückkehr nach Japan
Im Jahr 806 kehrte er mit vielen neuen religiösen Texten frühzeitig nach Japan zurück, um dort den esoterischen Buddhismus zu verbreiten. Nach seiner Rückkehr übernahm er jedoch zunächst die Leitung verschiedener Tempel.
Gründung des Kōya-san
Inspiriert von seinen Reisen und der Sehnsucht nach einem Ort der spirituellen Vertiefung, gründete er in den Bergen der Präfektur Wakayama den Kongōbu-ji Tempel (金剛峰寺) als Zentrum des Shingon-Buddhismus in Japan, nachdem er im Jahr 816 die Erlaubnis des damaligen Kaisers erhalten hatte.
![Traditioneller japanischer Steingarten im Kongobu-ji Tempel](https://cdn.prod.website-files.com/646ddc217bf192cebdf1a8c9/66673b6658530617da97cd9c_inaka-japan-kukai-kongobuji-tempel-steingarten-1.webp)
Das Gebiet ist als Berg Kōya bekannt, obwohl es sich streng genommen nicht um einen Berg, sondern um eine Hochebene umgeben von mehreren Bergen handelt. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich über 120 Tempel und Schreine dort angesiedelt.
Soziales Engagement
Auch abseits von religiösen Belangen setzte Kūkai seine Talente ein. In 821 übernahm er die Leitung für den Wiederaufbau des Mannōike Reservoirs in seiner Geburtsstadt. Im Jahr 828 gründete er im heutigen Kyōto eine private Schule (綜芸種智院 Shugei shuchi-in), die auch dem einfachen Volk das Studium religiöser Lehren ermöglichte.
![Mannoike Reservoir mit wolkenverhangenen Bergen](https://cdn.prod.website-files.com/646ddc217bf192cebdf1a8c9/66673418bf17301ed5dfa53b_inaka-japan-kukai-mannoike-reservoir-1.webp)
Die letzten Jahre
Im Jahr 831 zeigten sich erstmalig Symptome einer Krankheit bei Kūkai und er verbrachte die kommenden Jahre primär auf dem Kōya-san, wo er am 21. März 835 verstarb. Man sagt, dass er noch heute in ewiger Meditation in seinem Mausoleum auf dem Friedhof des Kōya-san verweilt und auf das Erscheinen des zukünftigen Buddhas wartet.
Kūkais Vermächtnis
Kūkai, auch bekannt als Kōbō Daishi, hat durch seinen unermüdlichen Einsatz für den Buddhismus und die Gesellschaft eine bleibende Bedeutung in Japan. Sein Einfluss reicht weit über die religiösen Lehren hinaus und umfasst auch soziale Projekte, die bis heute nachwirken.
Der Shikoku Pilgerweg ist ein lebendiges Zeugnis seiner spirituellen Präsenz und zieht jährlich zahlreiche Pilger an, die auf seinen Spuren wandern. Kūkais Vermächtnis bleibt tief in der japanischen Kultur verwurzelt und spiegelt sich besonders in der Herzlichkeit der Einheimischen von Shikoku wider.
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FAQ Thema
Wer war Kūkai/Kōbō Daishi?
Kūkai (空海; 774–835) war ein buddhistischer Mönch, Künstler und Gelehrter, der den Shingon-Buddhismus in Japan etabliert hat. Posthum ist er unter dem Ehrentitel Kōbō Daishi (弘法大師) bekannt, was „Großer Meister, der buddhistische Lehren verbreitet“ bedeutet. Er hatte einen bedeutenden religiösen und kulturellen Einfluss und wird noch heute als bedeutsame Persönlichkeit verehrt.
Welche Bedeutung hat Kūkai für den Shikoku Pilgerweg?
Der Shikoku Pilgerweg ist eng mit Kūkai verbunden und viele Pilger sehen ihn als spirituellen Begleiter ihrer Reise. Kūkai soll viele der Tempel auf der Route gegründet oder besucht haben. Pilger beten oft zu Kūkai in den Daishi-Hallen der Tempel, die ihm gewidmet sind.
Lebt Kūkai noch?
Im Jahr 831 zeigten sich erste Symptome einer Krankheit bei Kūkai. Er verbrachte die letzten Jahre seines Lebens hauptsächlich auf dem Kōya-san, wo er 835 verstarb. Es wird gesagt, dass er in ewiger Meditation in seinem Mausoleum auf dem Kōya-san verweilt und auf das Erscheinen des zukünftigen Buddhas wartet.
Erstellt:
4/2/24
Aktualisiert:
10/6/24
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