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Erklärung

Ryokan oder Hotel:
Welche Unterkunft in Japan passt zu dir?

Du planst gerade deinen Japanurlaub und bist dir noch unsicher, welche Unterkunft zu dir passt? Kein Wunder, denn es gibt in Japan viele verschiedene Möglichkeiten zu übernachten. Von klassischen Hotels, über traditionelle japanische Gasthäuser, bis hin zu schrägen Kapselhotels oder der Übernachtung im Tempel hast du quasi die Qual der Wahl.

Um dir bei der Entscheidung zu helfen, habe ich für dich alle Möglichkeiten in Japan zu übernachten in diesem Artikel zusammengefasst. Ich stelle dir im Detail vor, welche Arten von Unterkünften es gibt und für wen sie sich eignen. Du lernst nicht nur, was ein Ryokan ist und warum Kapselhotels so beliebt sind, sondern auch wie übernachten in Japan so richtig günstig geht.

Ich habe so gut wie alle Unterkünfte bei diversen Reisen quer durch Japan selbst ausprobieren können und berichte dir hier von meinen gesammelten Erfahrungen. Du erfährst im Detail, was dich bei jeder Unterkunft erwartet, was es bei der Buchung zu beachten gibt, welche Kosten auf dich zukommen und ob die Unterkunft das Richtige für dich ist.

Von klassisch zu traditionell oder luxuriös bis richtig günstig – du findest für jeden Geschmack und jedes Budget die passende Option.

Klassische Hotels

City Hotels – Die klassische Unterkunft für deinen Städtetrip in Japan

City Hotels sind klassische Hotels und es gibt sie in allen größeren Städten. Sie liegen sehr zentral in der Nähe von Bahnhöfen, Restaurants und Geschäften. Oft brauchst du vom Hotel nur wenige Minuten bis zu den besten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Japanische City Hotels sind ähnlich wie westliche Hotels, unterscheiden sich aber auch in einigen Punkten.  

Die Zimmer in City Hotels sind meistens westlich eingerichtet mit normalen Betten, einem Tisch, Stühlen, Klimaanlage und Fernseher. Alle Zimmer sind natürlich mit Internet ausgestattet. Doppelzimmer mit geteiltem Bett oder getrennten Betten sind die häufigste Zimmerart, es gibt aber auch Zimmer für bis zu 4 Personen. Ein normales Doppelzimmer ist etwa 15 bis 20 m2 groß. Das ist etwas kleiner als es in Deutschland üblich ist. Eine weitere Besonderheit ist, dass du in Japan noch zwischen Raucher- und Nichtraucherzimmern wählen kannst. Es gibt allerdings mittlerweile auch viele Nichtraucherhotels.

Mach es dir in der Badewanne gemütlich…

In der Regel hat dein Zimmer im City Hotel ein vollwertiges Badezimmer mit einer modernen elektrischen Toilette und einer Badewanne. Für Japaner ist es nämlich ein tägliches Ritual, den Abend entspannt im Bad ausklingen zu lassen. Die wichtigsten Hygieneartikel (Shampoo, Duschgel, Rasierer, Wattestäbchen, Zahnbürste & Zahnpasta) stehen kostenlos zur Verfügung sowie auch Handtücher und meistens auch ein Schlafanzug oder Nachthemd.

In eher traditionellen Hotels wird dir stattdessen ein Yukata geliehen. Yukata sind eine Art einfacher Kimono aus Baumwolle, welcher auch gerne als klassische japanische Bekleidung in Ryokan und Orten mit heißen Quellen getragen wird. In manchen Hotels ist es kein Problem, wenn du die Schlafkleidung auch beim Frühstück trägst. Es gibt aber auch Hotels, die das verbieten. Guck am besten einfach in das Handbuch des Hotels, welches auf deinem Zimmer bereitliegt.

… oder trau dich ins geräumige Gemeinschaftsbad

Viele City Hotels haben zusätzlich ein großes Gemeinschaftsbad oder eine heiße Quelle, die du kostenlos nutzen kannst. Es wird komplett nackt und nach Geschlecht getrennt gebadet, nachdem man sich vorher gründlich gewaschen hat. Achtung: Tattoos sind streng verboten, außer du kannst sie mit Tattoo Seals komplett verdecken.

City Hotels sind perfekt ausgestattet

Neben dem klassischen Wäscheservice gibt es häufig auch Münzwaschmaschinen und Trockner, die du gegen eine kleine Gebühr nutzen kannst. Waschmittel wird entweder automatisch in die Waschmaschine zugegeben oder du kannst es günstig kaufen. Am besten lässt du dir bei der Bedienung der Waschmaschine einfach kurz vom Personal helfen. Ein Bügelzimmer gibt es meist ebenfalls in der Nähe des Waschraums.

Getränkeautomaten und Eiswürfelmaschinen gehören ebenfalls zur Standardausstattung in einem City Hotel. Diese findest du entweder in der Lobby oder in der Nähe des Aufzugs auf bestimmten Stockwerken. City Hotels haben zudem normalerweise ein eigenes Restaurant, in welchem neben dem Frühstück häufig auch Abendessen angeboten wird. Es gibt zudem oft auch eine Bar, in der du den Tag bei japanischem Bier oder traditionellem Sake ausklingen lassen kannst.

Frühstücksbüffet kostet meistens extra

Die übliche Zeit für das Frühstück ist zwischen 7 und 10 Uhr. Dieses ist in der Regel nicht im Preis enthalten und kosten um die 1.500 bis 2.500 ¥ pro Person. Dich erwartet ein reichhaltiges Büffet mit verschiedenen typisch japanischen Speisen und einer recht großen Auswahl an westlichen Gerichten. Neben Fisch, Reis und Misosuppe gibt es zum Beispiel verschiedene Salate, Toast, kleine Croissants, Früchte, French Toast oder Pancakes. Dazu gibt es Tee, Säfte und natürlich Kaffee. Auch für den europäischen Geschmack findest du also auf jeden Fall etwas.

City Hotels sind auf westliche Touristen vorbereitet

City Hotels kannst du ohne Probleme online über Buchungsseiten oder die Website des Hotels buchen und auch direkt mit Kreditkarte bezahlen. Oft gibt es extra eine englische Website mit allen wichtigen Infos. Das Personal an der Rezeption hat grundlegende Englischkenntnisse, die für einen reibungslosen Check-in sorgen. In der Regel kannst du ab 15.00 Uhr einchecken und musst bist 11.00 Uhr auschecken.

Preislich liegen City Hotels im oberen Mittelfeld. Für eine Übernachtung im Doppelzimmer mit zwei Personen zahlst du in Kyōto ab 10.000 ¥ ohne Frühstück. In besonders beliebten Lagen und schickeren Hotels kostet eine Übernachtung aber auch gerne mal 30.000 ¥. Die Preise variieren jedoch stark nach Stadt und Saison. Zu Kirschblüte zahlst du mehr als im Winter, wenn weniger Leute reisen. Für ein Zimmer in Tōkyō bezahlst du zudem mehr als für eine Übernachtung in einer Kleinstadt.

Stilvolle Hotels für ein lockeres Budget

Wenn du zentral und gleichzeitig stilvoll übernachten möchtest, sind City Hotels die richtige Unterkunft für deine Japanreise. Dein Budget sollte allerdings nicht zu stramm sein, sonst könnte ein City Hotel in beliebten Städten dieses schnell sprengen. Ein großer Nachteil von den meisten City Hotels ist allerdings, dass du für eine Person in der Regel fast genauso viel zahlst, wie mit zwei Personen. Wenn du allein reist, würde ich dir daher eher ein Business Hotel oder ein Kapselhotel empfehlen.

Resort Hotel – Bezahlbarer Luxus für deinen Japanurlaub

Resort Hotels bieten dir mehr Luxus als normale Hotels und begeistern durch besondere Ausstattung. Das kann ein Swimmingpool sein, ein Golfplatz, eine traumhafte Lage direkt am Strand oder ein einzigartiges, thematisches Ambiente. Sie sind besonders bei Familien beliebt, da es zahlreiche Aktivitäten für Kinder und Erwachsene gibt. Resort Hotels findest du praktischerweise in der Nähe von sehr beliebten Touristenattraktionen oder bekannten Orten. Preislich liegen Resort Hotels auf dem Niveau von Ryokan, du kannst aber auch ein richtiges Schnäppchen machen.

Lass es ruhig angehen

Die Check-in-Zeit bei Resort Hotels startet in der Regel schon um 15 Uhr, während der Check-out meist bis 11 oder sogar 12 Uhr möglich ist. Du kannst also alles etwas langsamer angehen lassen und die vielfältigen Angebote des Hotels voll ausnutzen. Häufig gibt es auch einen Shuttle Service, der dich nach vorheriger Reservierung kostenlos vom nächsten Bahnhof abholt und auch wieder hinbringt. So brauchst du dir keine Sorgen um Busverbindungen oder das Schleppen von Gepäck machen.  

Nach dem Check-in erwartet dich ein kleiner Snack und Begrüßungsgetränke, an denen du dich bis zum Abendessen bedienen darfst. Oder du schnappst dir eins der Leihfahrräder und erkundest noch etwas die Gegend. Teilweise gibt es auch besondere Aktionen oder Vorführungen. In Ōarai konnten wir beispielsweise live dabei zugucken, wie ein Anglerfisch professionell filetiert wurde. Den haben wir dann später beim Büffet wiedergefunden.

Finde das perfekte Zimmer für dich

Resort Hotels haben meistens sowohl traditionell japanische Tatamizimmer mit Futon als auch westliche Zimmer mit normalem Bett. Dich erwartet eine vielfältige Auswahl an verschiedenen Zimmertypen, aus denen du wählen kannst. Von luxuriösen Suiten mit Meerblick, über stilvolle Superior Zimmer mit einer Mischung aus modernen und traditionell japanischen Elementen, bis hin zu tropisch oder ost-asiatisch eingerichteten Zimmern ist für jeden Geschmack und jedes Budget etwas dabei.  

Die Zimmer sind zudem geräumiger als in normalen Hotels und auch das Badezimmer ist großzügiger gestaltet. Neben ausreichend Handtüchern findest du verschiedene hochwertige Hygieneartikel und auch einen Schlafanzug oder Yukata auf dem Zimmer. Die Schlafkleidung kannst du übrigens auch bei den Mahlzeiten oder in den Aufenthaltsräumen tragen ohne merkwürdige Blicke zu riskieren.

Heiße Quellen auch mit Tattoo

Zusätzlich haben Resort Hotels verschiedene heiße Quellen, meistens mit einer besonders tollen Aussicht. Manchmal gibt es zusätzlich eine Sauna. Beides ist nach Geschlecht getrennt und das Bad wird nachts getauscht, damit du alle Bäder ausprobieren kannst. In vielen Resort Hotels ist es zudem möglich, kostenlos oder für einen kleinen Aufpreis eine der heißen Quellen privat zu mieten. Das kann insbesondere für Familien eine gute Option sein, wenn alle zusammen baden wollen oder wenn du ein Tattoo hast. Mit Tattoos ist der Zutritt zu den öffentlichen Bädern leider verboten.  

Vollpension nach individuellem Plan

Das Abendessen kannst du schon bei der Reservierung dazu buchen. Du hast dabei meist die Auswahl aus verschiedenen Plänen. Der Standardplan beinhaltet in der Regel Abendessen und Frühstück in Form von einem reichhaltigen Büffet. Neben regionalen Spezialitäten gibt es auch bekannte Gerichte, wie Sushi oder Pommes, sowie ein reichhaltiges Dessertbüffet.

Es ist nicht unüblich, dass das Büffet zeitlich auf 90 Minuten begrenzt ist, weil viele Gäste bedient werden müssen. Das kann etwas stressig sein, die Essensauswahl ist dafür sehr vielfältig. Auch wählerische Esser finden im Resort Hotel auf jeden Fall etwas, was ihnen schmeckt.  

Nutze die verschiedenen Freizeitaktivitäten

Nach dem Abendessen kannst du Tischtennis spielen, Karaoke singen oder einfach in einem Massagesessel entspannen. Oder du schlenderst durch den Souvenirshop des Hotels, wo du lokale Produkte kaufen kannst. Für Kinder gibt es extra eine Spielecke oder separaten Raum, ausgestattet mit Kuscheltieren, Bauklötzen, verschiedenen Brettspielen oder auch Spielekonsolen.

Buche bequem online

Ein Resort Hotels kannst du ohne größere Probleme online buchen und mit Kreditkarte bezahlen. Häufig gibt es sogar extra eine englische Version der Website mit den wichtigsten Infos. Da Resort Hotels in besonders beliebten Touristenregionen liegen, gibt es in der Regel ausländische Angestellte, die konversationssicher Englisch und teilweise noch weitere Sprachen beherrschen. Über Kommunikationsprobleme brauchst du dir bei einer Übernachtung im Resort Hotel also keine Sorgen machen.

Bei Resort Hotels gibt es große Preisunterschiede je nach Lage, Saison, Zimmertyp und gewähltem Essen. Als groben Richtwert kannst du allerdings für eine Übernachtung im Doppelzimmer mit zwei Personen inklusive Abendessen und Frühstück zwischen 24.000 ¥ und 42.000 ¥ rechnen. Am oberen Ende der Preisspanne kriegst du dann aber auch schon eine Suite mit fantastischem Ausblick und anderen Annehmlichkeiten.

Perfekt für Familien und Gruppen

Resort Hotels sind in der Regel sehr gut besucht und teilweise ein bisschen hektisch. Sie haben jedoch ein sehr gutes Preisleistungsverhältnis und bieten vielfältige Aktivitäten und Services an. Resort Hotels eignen sich daher insbesondere für Familien oder größere Gruppen. Wer die absolute Entspannung sucht, wird hier allerdings eher nicht glücklich und sollte sich in einem Ryokan einbuchen.  

Business Hotels – Unterkünfte mit super Preis-Leistungs-Verhältnis

Business Hotels sind zentral gelegene günstige Hotels, die primär von japanischen Geschäftsleuten für kurze geschäftliche Aufenthalte genutzt werden. Das Hauptaugenmerk von Business Hotels liegt darauf, möglichst praktisch zu sein. Du findest sie daher meistens nur wenige Gehminuten von größeren Bahnhöfen entfernt. Der Komfort ist niedriger als in klassischen Hotels und die Zimmer meistens nur so groß, dass gerade ein Bett hineinpasst.

Business Hotels bieten dir jedoch ein unglaublich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und es gibt sie so gut wie überall. In jeder noch so kleinen Stadt findest du mindestens ein Business Hotel. Ab 4.000 ¥ pro Person übernachtest du nirgendwo sonst so günstig und praktisch. Eine Übernachtung im japanischen Business Hotel lohnt sich definitiv.

Ich bin ein großer Fan von Business Hotels und habe diesen daher einen eigenen Beitrag gewidmet. Erfahre, warum ich so von Business Hotels schwärme und was dich im japanischen Business Hotel erwartet (geplant).

Traditionelle Unterkünfte

Ryokan – Die traditionelle Art in Japan zu übernachten

Ein Ryokan ist ein traditionell japanisches Gasthaus, das du primär in Onsen-Orten oder anderen beliebten Touristenregionen findest. Ryokan haben oft eigene heiße Quellen, fantastisches Essen und ganz viel japanische Gastfreundschaft zu bieten. Allerdings ist eine Übernachtung im Ryokan nicht unbedingt günstig.

Traditionell schläfst du in einem Tatamizimmer auf einem Futon. Es gibt teilweise auch Ryokan mit westlichen Zimmern, solltest du starke Rückenprobleme haben und ein normales Bett brauchen. Auch große Gruppen können im Ryokan übernachten, da es Zimmer gibt, die sich miteinander verbinden lassen. Achtung: In manchen Ryokan ist es nicht möglich, allein ein Zimmer zu reservieren oder nur gegen einen Aufpreis.

Probiere die verschiedenen heißen Quellen aus

Du kannst wählen, ob du ein Zimmer mit oder ohne Badezimmer buchst. Eine Toilette gehört meistens zum Zimmer dazu. Du kannst aber auch gut auf ein eigenes Badezimmer verzichten, da fast alle Ryokan fantastische heiße Quellen haben. Die Mineralstoffe im Wasser besitzen verschiedene heilende Effekte und das warme Wasser ist perfekt, um die Anstrengung von einem Tag voller Sightseeing zu lösen. Die Bäder sind nach Geschlecht getrennt und es ist üblich, dass irgendwann nachts getauscht wird. So kannst du beide Bäder ausprobieren.

In vielen Ryokan ist es möglich, für einen Aufpreis eine der heißen Quellen privat zu mieten. Das bietet sich besonders an, wenn du mit einer größeren gemischten Gruppe unterwegs bist oder Tattoos hast. Diese sind in fast allen heißen Quellen leider streng verboten. Tipp: Hast du nur ein kleines Tattoo, könntest du versuchen es mit einem Tattoo Seal zu verdecken.

Genieße traditionell japanisches Essen

Früher war es üblich, dass Abendessen und Frühstück bei einer Übernachtung im Ryokan direkt mitgebucht werden. Mittlerweile gibt es auch viele Ryokan, wo du die Mahlzeiten optional dazubuchen kannst. Du kannst also wählen, ob du Abendessen und Frühstück, nur Frühstück oder keine Mahlzeiten möchtest.

Das Essen ist traditionell japanisch mit vielen kleinen Gerichten, eingelegtem Gemüse, Misosuppe und Reis. Für die Zubereitung werden regionale Zutaten verwendet und lokale Spezialitäten bilden den Kern des Menüs. Bei der Reservierung hast du die Möglichkeit zwischen verschiedenen Plänen zu wählen. Primär unterscheidet sich bei diesen das Hauptgericht, teilweise kannst du aber auch im Voraus zusätzliche Optionen wie lokalen Sake oder sogar Eintrittskarten für Sehenswürdigkeiten in der Nähe dazu buchen. Meistens gibt es auch einen Standardplan, welcher eine gute Option ist, wenn du von der Auswahl überwältigt bist. Das Essen ist in jedem Fall ein kleines Festmahl.

Checke rechtzeitig ein

Hast du eine Übernachtung mit Abendessen gebucht, solltest du deine Ankunft idealerweise so planen, dass du bis 17 Uhr eincheckst. Das Essen wird in der Regel nämlich zwischen 17.30 und 20 Uhr serviert. Normalerweise badest du vor dem Essen und du solltest dir daher genug Zeit einplanen, um in Ruhe anzukommen. Das Abendessen wird zu deiner gewählten Zeit entweder aufs Zimmer gebracht oder in einem Speisesaal serviert.

Unternimm einen Spaziergang im Yukata…

Auf deinem Zimmer liegen für dich Handtücher, Hygieneartikel und ein Yukata bereit. Den Yukata kannst du überall im Ryokan tragen, auch bei den Mahlzeiten. Im Winter liegt ein Haori dabei, den du über dem Yukata tragen kannst, damit du nicht frierst. In Onsen-Orten ist es übrigens nicht unüblich, im Yukata auch einen kleinen Spaziergang zu machen.

… oder singe Karaoke

Nach dem Abendessen kannst du dir in größeren Ryokan die Zeit mit Tischtennis und Karaoke vertreiben. Oder du schlenderst durch den kleinen Souvenirshop, wo es lokale Produkte zu kaufen gibt. Manchmal gibt es sogar Massagesessel, welche du kostenlos nutzen kannst.

Solltest du waschen müssen, gibt es in der Regel eine Waschmaschine, die du gegen eine kleine Gebühr nutzen kannst. Einen Trockner gibt es jedoch meistens nicht. Du kannst deine Kleidung aber über Nacht in die Nähe der Klimaanlage hängen, dann sollte sie auch so ohne Probleme am nächsten Morgen trocken sein.

Stelle dich auf herzhaftes Frühstück ein

Das Frühstück wird meistens zwischen 7 und 9 Uhr im Speisesaal serviert. Auch hier erwarten dich typisch japanische Speisen. Stelle dich also auf ein eher herzhaftes Frühstück ein. Mittlerweile gibt es besonders in beliebten Touristenregionen auch Ryokan, die westliches Frühstück anbieten. Am bestens buchst du dieses direkt bei der Reservierung. Auf spontane Änderungen kann meistens nicht eingegangen werden, da die Zutaten extra für jeden Gast am Tag der Anreise eingekauft werden.

Denke an Bargeld

Üblicherweise checkst du um 10 Uhr aus. Die Rechnung begleichst du beim Check-out. In moderneren Ryokan kannst du mit Kreditkarte zahlen, du solltest aber notfalls genügend Bargeld dabeihaben. Teilweise können Ryokan auch direkt online bei der Buchung über die Website oder eine Buchungsseite bezahlt werden.

Die Preise von Ryokan variieren stark je nach Lage, Ausstattung, Bekanntheit und Saison. Ausgehend von einem Doppelzimmer zahlst du pro Person etwa zwischen 5.000 und 10.000 ¥ ohne Mahlzeiten. Mit Mahlzeiten sind es meistens zwischen 10.000 und 15.000 ¥ pro Person. Diese Preise sind jedoch nur ein Richtwert für eher einfache Ryokan. Nach oben hin gibt es bei den Preisen kein Limit.  

Buche so früh wie möglich

Solltest du abseits der üblichen Touristenpfade reisen, kann die Buchung etwas komplizierter werden. Kleine lokale Ryokan haben oft keine Website, du kannst daher nur telefonisch reservieren. Tipp: Bitte einfach an der Rezeption deines ersten Hotels darum, eine Reservierung für dich zu machen. Die Angestellten sind sehr hilfsbereit und übernehmen das gerne für dich.

Bekannte Ryokan sind allerdings teilweise schon Monate im Voraus für beliebte Reisezeiten ausgebucht. Solltest du beispielsweise zur Kirschblüte nach Japan reisen, empfehle ich dir so weit im Voraus zu buchen, wie möglich. Das geht normalerweise bis zu einem halben Jahr vor dem geplanten Übernachtungsdatum.

In der Regel spricht mindestens einer der Angestellten im Ryokan konversationssicheres Englisch. Beim restlichen Personal variieren die Englischkenntnisse meistens stark, aber alle sind sehr bemüht, dir außergewöhnlichen Service und einen entspannenden Aufenthalt zu bieten.  

Wenn du schon vor deiner Reise genau erfahren möchtest, wie du geübt im Ryokan eincheckst und ohne peinliche Momente im Onsen badest oder was dich beim Essen erwartet, habe ich noch einen extra Beitrag für dich (geplant). Dann klappt es auch ohne Japanischkenntnisse, dass du dich gut zurechtfindest.

Übernachte traditionell wie die Japaner

Wenn du traditionell wie ein Japaner übernachten möchtest, kann ich dir die Übernachtung im Ryokan wärmstens empfehlen. Das fantastische Essen, die entspannenden heißen Quellen und die Gastfreundschaft sind jeden Yen wert. Sollte dein Budget sehr eng sein, aber du möchtest trotzdem in einem traditionellen Gasthaus übernachten, dann empfehle ich dir alternativ ein Minshuku zu buchen.

Minshuku – Die günstige Alternative zum Ryokan

Das Minshuku ist ebenfalls eine traditionell japanische Unterkunft und ähnelt stark einem Ryokan. In der Regel sind Minshuku allerdings etwas einfacher als Ryokan und bieten weniger Luxus, kosten dafür aber auch weniger.

In der Regel buchst du ein Zimmer ohne eigene Toilette oder Badezimmer, da diese mit den anderen Gästen geteilt werden. Meistens gibt es ein großes Bad mit Dusche und Badewanne, welches die Gäste nacheinander nutzen können. Manchmal teilst du dir auch das Badewasser, wie es bei japanischen Familien üblich ist. Solltest du dich davor ekeln, kannst du natürlich einfach nur eine Dusche nehmen.

Reduzierte Ausstattung im Vergleich zum Ryokan

Ähnlich wie bei einem Hostel stellen dir einige Minshuku keine Hygieneartikel oder Handtücher zu Verfügung oder nur gegen eine zusätzliche Gebühr. Das unterscheidet sich jedoch stark von Unterkunft zu Unterkunft. Informiere dich daher am besten vorher auf der Website, wie es bei deinem Minshuku aussieht. In Gebieten mit heißen Quellen ist es außerdem üblich, dass du ein vergünstigtes Ticket für einen nahegelegenen Onsen von deiner Unterkunft bekommst.

Auch im Minshuku erwartet dich ein traditionell japanisches Tatamizimmer mit Futon. Im Ryokan legt das Personal den Futon für dich aus, während du beim Abendessen bist, in vielen Minshuku übernimmst du diese Aufgabe selbst. Aber keine Sorge, das ist einfacher als es sich anhört und im Zweifelsfall hilft dir das Personal trotzdem gerne.

Japanische Hausmannskost zum unschlagbaren Preis

Minshuku kannst du oft auch ohne Mahlzeiten buchen. Das Essen ist aber meistens relativ günstig und du bekommst ein wahres Festmahl serviert, was du selbst von dem Geld nicht zubereiten könntest. Das Essen ist traditionell japanisch mit vielen kleinen Gerichten, eingelegtem Gemüse, Misosuppe und Reis. In der Regel ist es nicht üblich vorher auszuwählen, was es gibt. Allerdings wird auf Allergien Rücksicht genommen, wenn du diese bei der Buchung angibst. Da die Zutaten frisch für dich am Anreisetag gekauft werden, sind keine spontanen Änderungen möglich.

Hast du eine Übernachtung mit Abendessen gebucht, solltest du wie beim Ryokan bis 17 Uhr einchecken. Das Essen wird auch bei den meisten Minshuku zwischen 17.30 und 20 Uhr serviert. Das Abendessen wird zu deiner gewählten Zeit entweder aufs Zimmer gebracht oder in einem Speisesaal serviert. Teilweise isst du mit den anderen Gästen zusammen und es geht geselliger als im Ryokan zu.

Minshuku haben normalerweise eine Waschmaschine, die du gegen eine kleine Gebühr nutzen kannst. Einen Trockner gibt es allerdings oft nicht. Du kannst deine Kleidung aber über Nacht nach draußen oder in die Nähe der Klimaanlage hängen, sodass sie über Nacht trocknet.

Das Frühstück wird meistens zwischen 7 und 9 Uhr im Speisesaal serviert. Auch hier erwarten dich typisch japanische Speisen. Stelle dich also auf ein herzhaftes Frühstück ein. Üblicherweise checkst du um 10 Uhr aus. Die Rechnung begleichst du beim Check-out. Aber Achtung: Minshuku kannst du in der Regel nur bar bezahlen. Achte daher darauf, dass du genügend Bargeld dabeihast.

Lass dir bei der Buchung helfen

Es ist häufig nicht so einfach, Minshuku online zu buchen, da es sich um kleine lokale Unterkünfte handelt. Teilweise findest du sie jedoch auf Buchungsseiten oder es gibt eine E-Mail-Adresse auf der Website, über welche du reservieren kannst. Ein Nachteil ist jedoch, dass die Websites in der Regel nur auf Japanisch verfügbar sind.

Eine Übernachtung im Minshuku kostet etwa 4.000 bis 7.000 ¥ pro Person ohne Mahlzeiten. Mit Abendessen und Frühstück kannst du als Richtwert von 6.000 bis 9.000 ¥ ausgehen. Minshuku kannst du ohne Probleme auch allein buchen. Ein Aufschlag wird in der Regel nicht berechnet.

Die meisten Minshuku werden von älteren Leuten betrieben, welche nur wenig bis gar kein Englisch sprechen. Mittlerweile haben viele jedoch ein Übersetzungsgerät oder eine Übersetzungsapp und geben sich alle Mühe, dass du dich trotzdem wie zuhause fühlst.

Traditionelle Übernachtung auch mit kleinem Budget

Meiner Erfahrung nach sind die meisten Minshuku vergleichbar mit teureren Ryokan, was die Qualität des Essens und die herzliche Gastfreundschaft angeht. Es ist alles ein bisschen weniger schick und exquisit, dafür fühlst du dich noch mehr wie bei einer japanischen Familie zuhause. Wenn du die Erfahrung einer traditionellen japanischen Unterkunft machen möchtest, ohne dein Budget zu sprengen, kann ich dir Minshuku nur empfehlen.

Günstige Unterkünfte

Airbnb – Authentische Unterkünfte mit viel japanischer Gastfreundschaft

In Japan gibt es viele Airbnbs, welche insbesondere in ländlichen Regionen eine gute Option sind. Dort gibt es oft nur wenig Auswahl, in der Regel höherpreisige Ryokan oder Minshuku. Wie auch in anderen Ländern findest du auf Airbnb viele verschiedene Arten von Unterkünften, aus denen du wählen kannst. Neben privaten Hosts inserieren auch einige Hotels und Hostels ihre Zimmer hier.

Wer in Japan ein Airbnb eröffnen kann, ist seit 2018 gut reguliert und Hosts unterliegen strengen Richtlinien. Die Unterkünfte müssen offiziell registriert sein und dieselben Sicherheitsanforderungen erfüllen, wie normale Hotels. Der Registrierungsprozess ist aufwendig und erfordert, dass Hosts alle möglichen Informationen über sich offenlegen müssen. Zudem werden auch die Gästedaten akribisch dokumentiert. Wegen der strengen Regeln sind Airbnbs in Japan grundsätzlich sehr vertrauenswürdig.

Hautnahe Einblicke in das tägliche Leben

Meine persönliche Empfehlung ist es, dass du ein Zimmer bei einer japanischen Familie zuhause buchst. Die japanische Gastfreundschaft ist etwas ganz Besonderes, welche du kaum besser als bei einer Airbnb-Übernachtung erleben kannst. Es ist außerdem total spannend, so einen kleinen Einblick in das alltägliche Leben in Japan zu kriegen.

Ich habe schon in einem alten Fischerhaus, einem ausgebauten Speicher einer Farm oder auf dem Dachboden von einem traditionell japanischen Haus geschlafen. In Nabari hatte ich sogar das ganze Haus inklusive japanischem Innengarten ganz für mich. Viele Hosts betreiben gleichzeitig ein kleines Café oder Restaurant und bieten dir daher Frühstück oder Abendessen für einen kleinen Aufpreis an.

Grenzenlose Gastfreundschaft und Insider-Tipps

Wenn ich allein gereist bin, habe ich immer gemeinsam mit meinen Hosts gegessen, teilweise haben wir zusammen gekocht oder waren im Lieblings-Izakaya der Gastfamilie. Als es in Kushimoto in Strömen geregnet hat, wurden wir morgens sogar von einem Freund des Hosts überrascht, der uns zum Bahnhof gefahren hat, damit wir nicht durch den Regen laufen mussten.

Natürlich kann ich dir nicht garantieren, dass du ähnlich tolle Erfahrungen machen wirst, aber ich persönlich habe durchweg sehr gute Erinnerungen an meine Aufenthalte bei japanischen Gastfamilien gemacht. Viele schöne und einzigartige Erlebnisse auf meinen Reisen sind nur durch meine großartigen Hosts zustande gekommen, wofür ich sehr dankbar bin. Und die Einheimischen wissen immer am besten, welche Spots man auf keinen Fall verpassen sollte oder wo es das leckerste Essen gibt.

Fantastische Auswahl zum fairen Preis

Die Ausstattung und Preise bei Airbnb variieren stark, da die Unterkünfte so verschieden sind, wie die Gastfamilien. Durch die detaillierten Inserate, welche sich einfach automatisch übersetzen lassen, siehst du trotzdem genau was dich erwartet. Die meisten Airbnbs sind zudem preiswerter als Hotels. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass du bequem über die Website buchen und online bezahlen kannst. Wenn du nach einer günstigen Unterkunft mit ganz viel Gastfreundschaft suchst, sind Airbnbs genau das Richtige für dich.

Hostel – Günstige Unterkünfte für kompromissbereite Reisende

Wenn du nach einer besonders günstigen Unterkunft suchst, dann wirst du bei japanischen Hostels fündig. Hostels werden in Japan meistens als Guesthouse (ゲストハウス) bezeichnet und du findest sie sowohl in Großstädten als auch auf dem Land. Du schläfst in einem Hochbett zusammen mit etwa 4 bis 8 Gästen in einem Schlafsaal. Im Gegensatz zu europäischen Hostels sind die Betten etwas komfortabler und privater, da sie von Vorhängen umgeben sind und du dein eigenes Licht hast. Dadurch stört man sich gegenseitig weniger.

Schlafsäle nur für Frauen

In allen Hostels, in denen ich bisher übernachtet habe, gab es extra einen Schlafsaal nur für Frauen und einen gemischten Schlafsaal. Ganz selten gibt es wohl auch Schlafsäle nur für Männer. Achte also bei deiner Buchung darauf, dass du nicht aus Versehen etwas Falsches buchst. Gemischte Schlafsäle werden in der Regel als mixed dormitory bezeichnet und wenn du diese Schriftzeichen 女性専用 siehst, handelt es sich um den Frauenschlafsaal.

Wenn du nicht allein reist, kannst du alternativ oft auch einen separaten Raum mieten. Die Wände sind allerdings sehr dünn, da viele Hostels umgewandelte traditionelle japanische Häuser sind. Die Wände sind also nicht nur sprichwörtlich aus Papier. Ich habe es auch schon erlebt, dass die Räume nach oben hin offen sind. So hört man die anderen Gäste aus dem Schlafsaal dann trotzdem in seinem eigenen Zimmer schnarchen.

Bring dir deine eigene Kosmetik und Handtücher mit

Deine Wertsachen finden entweder in einer kleinen abschließbaren Box über deinem Bett Platz oder zusammen mit deinem anderen Gepäck in einem Spind. Die sanitären Anlagen sind geteilt und es wird in der Regel erwartet, dass du deine eigenen Handtücher und abgesehen von Shampoo und Duschgel auch Hygieneartikel selbst mitbringst oder diese gegen eine kleine Gebühr im Hostel leihst bzw. kaufst.

Versorge dich selbst

In der Gemeinschaftsküche gibt es meistens kostenlose Getränke wie Tee und Kaffee sowie Gewürze. Zum Kochen sind die Küchen trotzdem oft nur bedingt geeignet, da sie sehr klein sind oder kaum vernünftige Pfannen und Töpfe vorhanden sind. Für eine schnelle Portion Spaghetti reicht es aber auf jeden Fall aus. Teilweise gibt es sogar kostenlosen Reis oder Toast zum Frühstück.

Viele Hostels haben Waschmaschinen und Waschmittel, welche du gegen eine kleine Gebühr nutzen kannst. Trockner gibt es meistens nicht, dafür Wäscheleinen oder Kleiderbügel. Meiner Erfahrung nach trocknen die meisten Kleidungsstücke auch so über Nacht. Insbesondere, wenn du sie in die Nähe der Klimaanlage hängst.

Spart zusammen

Die Buchung von Hostels ist meistens online auf der eigenen Website oder über eine Buchungsseite möglich und die Bezahlung mit Kreditkarte üblich. Normalerweise zahlst du für ein Bett im Schlafsaal etwa 3.000 bis 4.000 ¥. Ein separater Raum kostet für zwei Personen meistens dasselbe, wie zwei Betten im Schlafsaal. Zu viert wird es noch günstiger und kann sich richtig lohnen.

Preisbewusste Alternative für gesellige Reisende

Insbesondere wenn du den Austausch mit anderen Reisenden suchst oder Geld sparen möchtest, kann ich dir eine Übernachtung in einem Hostel empfehlen. Die meistens Angestellten sind zudem junge aufgeschlossene Leute, die gut Englisch sprechen und offen auf alle Gäste zugehen. Solltest du einen sehr leichten Schlaf haben oder mit Freunden oder Familie unterwegs sein, empfehle ich dir allerdings eher ein Business Hotel zu buchen.

Kapselhotel – Übernachte in einer typisch japanischen Schlafkapsel

Kapselhotels sind typisch japanisch und eine Erfahrung für sich. Dich erwartet eine Mischung aus Hostel und Business Hotel. Der Stil reicht von futuristisch aussehenden Kapseln bis hin zu Hotels, die sich den Charme der 90er bewahrt haben. Du findest Kapselhotels meist im Bahnhofsviertel von Großstädten, inmitten von Restaurants und Kneipen. Sie sind insbesondere bei Geschäftsreisenden beliebt, da sie praktisch und günstig sind.

Weniger Platz dafür mehr Privatsphäre

Da deine Kapsel bis auf einen kleinen Vorhang am Fußende komplett abgeschlossen ist, hast du mehr Privatsphäre als in einem Hostel, dafür ist der Platz zum Schlafen etwas beengter. Mir persönlich hat das bisher vollkommen gereicht, ich bin aber auch eher klein. Als Orientierung kannst du von etwa 200 cm x 105 cm ausgehen. So groß war die Kapsel im Hotel M in Matsumoto, wo ich übernachtet habe.

Wie auch bei einem Hostel hast du ein kleines Wertfach in deiner Kapsel und es gibt einen größeren Spind für dein restliches Gepäck. Im Gegensatz zu Hostels stellen Kapselhotels meistens Handtücher und Schlafkleidung kostenlos zur Verfügung. Oft gibt es in Kapselhotels ein großes Gemeinschaftsbad (nach Geschlecht getrennt), aber auch separate Duschkabinen. Die Ausstattung an kostenlosen Hygieneartikeln variiert, aber Shampoo, Duschgel, Rasierer, Wattestäbchen, Zahnbürste und Zahnpasta gehören zum Standard.

Schlafen nach Geschlecht getrennt

Die Schlafbereiche sind in der Regel ebenfalls strikt nach Geschlecht getrennt und es ist nicht möglich oder erwünscht, den anderen Bereich zu betreten. Für gemischte Gruppen ist es daher nur möglich, sich im Gemeinschaftsbereich zu treffen. Achtung: Es gibt auch Kapselhotels, die ausschließlich für Männer buchbar sind.

Im Gemeinschaftsbad oder in einem separaten Waschraum stehen dir Münzwaschmaschinen und Trockner zur Verfügung, die du gegen eine kleine Gebühr nutzen kannst. Waschmittel wird automatisch in die Waschmaschine zugegeben oder du kannst es günstig kaufen.

Alles fußläufig entfernt

Oft befinden sich Kapselhotels innerhalb eines größeren Gebäudes, in welchem es noch weitere Geschäfte oder Restaurants gibt. Der nächste Konbini ist daher meist nur ein paar Stockwerke entfernt. Ansonsten findest du Getränkeautomaten mit Softdrinks und alkoholischen Getränken in der Lobby. Kapselhotels haben immer eine Mikrowelle, mit der du dein eigenes Essen aufwärmen kannst. Es gibt allerdings nicht unbedingt Geschirr oder Besteck. Du solltest daher nichts mitbringen, was du nicht in der eigenen Verpackung aufwärmen kannst.

Bei Kapselhotels ist das Frühstück meistens nicht inklusive, kann aber für 500 bis 1000 ¥ dazugebucht werden. Es erwartet dich ein einfaches Buffet mit überwiegend japanischen Gerichten, verschiedenen kleinen Backwaren, Kaffee und Saft. Das Frühstück fängt in der Regel sehr früh um 6 oder 7 Uhr an und geht bis 9 Uhr. Check-out ist meist um 10 Uhr.

Praktischer Self-Check-In

Ein Kapselhotel kannst du ohne Probleme online buchen und bezahlen. In der Regel kostet eine Kapsel pro Nacht etwa 3.000 bis 4.000 ¥. Meistens gibt es extra eine englische Website mit den nötigsten Infos. Manche Kapselhotels bieten sogar Automaten zum Self-Check-In an, die man auf Englisch stellen kann. Da ausländische Touristen neben Geschäftsleuten die häufigsten Besucher sind, beherrschen die Angestellten den Check-in in mehreren Sprachen.

Perfekt für kurze Aufenthalte alleine

Wenn du allein reist und eine unkomplizierte günstige Unterkunft suchst, sind Kapselhotels genau das Richtige für dich. Auf Dauer sind sie allerdings nur bedingt geeignet, da du deine Kapsel jeden Morgen vor Verlassen des Hotels leerräumen musst und dich tagsüber nur in der Lobby aufhalten kannst. Für einen längeren Aufenthalt würde ich dir daher ein Business Hotel empfehlen.  

Besondere Unterkünfte

Tempelübernachtung – Ein besonderes spirituelles Erlebnis

Die Übernachtung in einem buddhistischen Tempel ist eine einmalige Erfahrung, die du auf diese Art nur in Japan machen kannst. Ursprünglich sind die Zimmer in Tempeln für reisende Mönche und Gläubige gedacht gewesen. Es gibt mittlerweile aber einige Tempel, wo du auch als normaler Gast übernachten kannst. Am bekanntesten sind die Shukubō in Kōya, aber auch auf dem Shikoku Pilgerweg, in Kyōtō und selbst in Tōkyō gibt es einzelne Tempel, welche ihre Tore für Gäste öffnen.

Die Übernachtung in einem Tempel ähnelt in vielen Punkten einem Ryokan. Allerdings sind alle Angestellten buddhistische Mönche und du befindest dich an einem Ort der Stille, Meditation und Verehrung. Du musst nicht selbst buddhistisch sein, solltest aber Interesse an und den nötigen Respekt für buddhistische Prinzipien und Praktiken mitbringen.

Du schläfst traditionell in einem Tatamizimmer auf einem Futon. Die Zimmer sind eher klein und einfach aber trotzdem gemütlich. Meistens gibt es eine Klimaanlage und manchmal sogar einen Fernseher. Selbst wenn die Tempel eher abgeschieden gelegen sind, ist es nicht unüblich eine stabile Internetverbindung zu haben.

Teile die Unterkunft der Mönche

Die Toiletten und das Bad sind meist separat sowie nach Geschlecht getrennt und werden gemeinschaftlich genutzt. Du teilst dir das Gemeinschaftsbad übrigens nicht nur mit den anderen Gästen, sondern auch mit den Mönchen des Tempels.

Fühlst du dich unwohl dabei mit anderen zusammen zu baden, gibt es manchmal auch Zimmer mit eigenem Bad. Das sind meistens jedoch Superior Zimmer oder Suiten, für die du einen beachtlichen Aufpreis zahlst. Oder du versuchst die Zeit unmittelbar nach dem Abendessen zu nutzen, während die anderen Gäste noch am Essen sind.

Genieße vegane Mönchsküche

Die Mahlzeiten sind in der Regel im Preis inklusive und werden traditionell nach buddhistischen Prinzipien zubereitetet. Die in den Tempeln servierte buddhistische Küche wird Shōjin Ryōri genannt und ist eine spezielle Form von Kaiseki. Sie folgt asketischen Prinzipien und bei der Zubereitung werden keinerlei tierische Produkte verwendet. Auch wenn du dich vegetarisch oder vegan ernährst, kannst du buddhistische Küche also ohne Einschränkungen genießen. Es wird zudem auf starke Gewürze wie Knoblauch und Zwiebeln verzichtet.

Shōjin Ryōri schmeckt aber keineswegs langweilig. Die besondere Kombination aus 5 verschiedenen Farben, Zubereitungsmethoden und Geschmäckern macht Shōjin Ryōri zu einem richtigen kulinarischen Highlight deines Japanaufenthalts. Als Gast des Tempels kannst du in der Regel auch Sake oder Bier zu deinem Essen bestellen, auch wenn der Konsum von Alkohol eigentlich ein Tabu im Buddhismus ist.

Nimm an Tempelritualen teil

Viele Tempel bieten ihren Besuchern zudem die Möglichkeit, an verschiedenen spirituellen Aktivitäten teilzunehmen. Du bist eingeladen, der Morgenandacht (meist zwischen 6 und 7 Uhr) beizuwohnen oder dich im Schreiben von Sutren zu versuchen. Der Ekōin Tempel in Kōya hat sogar kostenlose Kurse für Sitzmeditation auf Japanisch und Englisch. Du kannst zudem an einem Feuerritual teilnehmen.

Im Winter kann es allerdings sehr kalt werden, da Tempel nur schlecht isoliert sind. Die Gemeinschaftsräume werden nur wenig bis gar nicht beheizt und das Feuerritual findet unabhängig von der Temperatur draußen statt. Dafür ist die kalte Jahreszeit weniger beliebt unter Touristen und deine Erfahrung authentischer.

Reserviere weit im Voraus

Bekannte Shukubō kannst du online buchen und mit Kreditkarte bezahlen. Bei kleineren Tempeln erfolgt die Reservierung meist telefonisch und du solltest auf jeden Fall vorsichtshalber Bargeld dabeihaben. Da die Tempel nur eine begrenze Anzahl an Zimmern haben, lohnt es sich möglichst weit im Voraus zu buchen. Das ist meistens bis zu einem halben Jahr vor dem geplanten Aufenthalt möglich.

Die Preise fangen bei etwa 12.000 ¥ pro Nacht und Person an, wenn du in der Nebensaison buchst. In der Hauptsaison im Frühling oder Herbst zahlst du allerdings teilweise das Dreifache. Tipp: Manchmal findet man auf Buchungsseiten Last Minute Schnäppchen, weil andere Gäste abgesagt haben.

Ein einmaliges spirituelles Erlebnis

Eine Tempelübernachtung ist eine einzigartige und spirituelle Erfahrung, die leider entsprechend viel kostet. Gerade wenn du dich für Buddhismus interessierst und dein Budget nicht so eng ist, solltest du eine Übernachtung im Tempel aber keinesfalls entgehen lassen.

Love Hotel – Nicht nur für Zeit zu zweit

Love Hotels kannst du stundenweise oder für eine Nacht mieten. Wie der Name schon verrät, sind sie primär für Pärchen gedacht, die auf der Suche nach Zeit zu zweit sind. In Großstädten gibt es ganze Bezirke mit Love Hotels, in kleineren Städten findest du sie eher außerhalb an Schnellstraßen gelegen. Love Hotels erkennst du oft an bunten exotisch gestalteten Fassaden, extravaganten Namen und daran, dass die Preise gut erkennbar aushängen.

Exotische Ausstattung und Anonymität

Vom Konzept her sind sie ähnlich wie Stundenhotels, die Ausstattung ist allerdings deutlich ausgefallener und luxuriöser. Nicht selten gibt es einen Whirlpool auf dem Zimmer, besondere Beleuchtung und riesige Betten in Herzform. Der Check-In ist anonym und teilweise voll automatisiert ohne jeglichen Menschenkontakt.

Tatsächlich nutzen viele Japaner Love Hotels nicht nur für ihren eigentlichen Zweck, sondern auch um einen Ort für einen Abend unter Freunden zu haben, sich kurz auszuruhen oder um einfach preiswert zu übernachten. Die Preise sind nämlich häufig etwas günstiger als bei normalen Hotels.

Kurzfristige Verfügbarkeit

Ein weiterer Pluspunkt ist die kurzfristige Verfügbarkeit von Love Hotels. Es ist nicht nötig im Voraus zu reservieren, du kannst einfach spontan vorbeikommen. Normalerweise gibt es sonst nur wenige Unterkünfte in Japan, welche Gäste ohne vorherige Reservierung akzeptieren. Allerdings ist der Zutritt zu Love Hotels erst ab 18 Jahren erlaubt. Solltest du mit Kindern übernachten wollen, ist das also nicht möglich.

Lasse dir Essens aufs Zimmer bringen

Love Hotels bieten dir verschiedene Services an, die du in normalen Hotels nicht finden wirst. Teilweise gibt es eine Karaoke-Maschine auf dem Zimmer und es liegen diverse Kostüme, Spielzeuge und Kondome bereit. Handtücher und verschiedene Hygieneartikel gehören natürlich auch zu der Standardausstattung. In vielen Love Hotels hast du zudem die Möglichkeit, Essen und Getränke zu moderaten Preisen auf das Zimmer zu bestellen. Normalerweise kannst du das Zimmer nämlich nicht verlassen, ohne deinen Aufenthalt dadurch zu beenden.

Für besonders spontane und abenteuerliche Reisende

Die Übernachtung in einem Love Hotel ist definitiv eine spannende Erfahrung, die ich bisher selbst noch nicht gemacht habe. Freunde haben mir allerdings erzählt, dass sie positiv überrascht waren, was Love Hotels alles zu bieten haben. Du kannst ein Love Hotel übrigens auch ohne Probleme alleine nutzen, wenn du einfach nur neugierig bist oder günstig übernachten möchtest.

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FAQ Thema

Was ist der Unterschied zwischen einem Ryokan und einem Minshuku?

Ein Ryokan ist ein traditionell japanisches Gasthaus mit umfangreichen Annehmlichkeiten wie eigenen heißen Quellen und oft inkludierten Mahlzeiten. Ein Minshuku hingegen ist eine einfachere, oft familiengeführte Unterkunft mit geteilten Bädern und weniger luxuriöser Ausstattung, dafür aber günstiger.

Welche Unterkunft in Japan ist für Alleinreisende am besten geeignet?

Für Alleinreisende bieten sich Business Hotels, Hostels und Kapselhotels an. Diese Unterkünfte sind preiswert und praktisch. Wenn du mehr Privatsphäre möchtest, ist ein Business Hotel ideal. Hostels und Kapselhotels bieten hingegen mehr Möglichkeiten, andere Reisende zu treffen.

Welche Art von Unterkunft in Japan ist für Familien am besten geeignet?

Für Familien sind Resort Hotels ideal, da sie eine Vielzahl von Aktivitäten und Annehmlichkeiten für Kinder und Erwachsene bieten. Auch größere Ryokan, die miteinander verbundene Zimmer anbieten, können eine gute Wahl für euch sein.

Über mich

Ich bin Alex – Japanologe & Linguist – und Japan ist meine Leidenschaft ♡ Auf Inaka Japan nehme ich dich mit auf eine Reise zu meinen Lieblingsorten

Erstellt:

19/9/23

Aktualisiert:

6/6/24

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